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Anschlag in Wuppertal: 250 bei Kundgebung

Selbst Oberbürgermeister Jung war kurzfristig erschienen und auch die Polizei war kooperativ, obwohl die Kundgebung kurzfristig auf Grund der Ereignisse organisiert war. Ungefähr 250 Menschen hatten sich laut Einschätzung der Beamten versammelt und mit Transparenten und Fahnen ihrer Solidarität Ausdruck verliehen.

Zuschnitt_Nie-WiederUnter den Teilnehmern waren auch viele junge Menschen, vielleicht sogar die Mehrheit. Über die Grenzen der Parteien, Interessenverbände und unter allen Einzelpersonen war die aufrichtige Empörung spürbar, mit der die Menschen auf diesen feigen Angriff reagierten. Im Anschluss an die eigentliche Kundgebung veranstaltete ein Teil der Teilnehmer noch einen spontanen Aufmarsch, bei dem sie Antifa-Parolen skandierend über den Alten Markt hin zur Schwebebahnstation zogen. Die dynamische Aktion fand einiges an Beachtung und so wurden auch Menschen einbezogen, die vorher vielleicht noch nicht einmal bemerkt hatten, was in der letzten Nacht passiert war.

Wuppertal war, gerade jetzt, zum Glück der einzige Fall, in dem eine Synagoge in Deutschland angegriffen wurde – aber gerade unsere Nachbarstadt Wuppertal. Alle, die zur Kundgebung gekommen waren waren sich auch einig: So etwas darf nicht passieren. Der Antisemitismus in Deutschland hat zum Holocaust geführt und das dürfen wir nicht vergessen. Dabei geht es nicht um Schuld, es geht darum, dass so etwas nicht noch einmal passieren darf. Nie wieder.

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Brandanschlag auf die Synagoge in Wuppertal

Radio Wuppertal berichtet:

Auf die Barmer Synagoge sind in der Nacht mehrere Molotowcocktails geworfen worden. Es gibt keine Verletzten und wohl auch keine Schäden am Gebäude. Zeugen hatten drei mutmaßliche Täter beobachtet und die Polizei konnte einen davon festnehmen, einen 18-jährigen Wuppertaler. Nähere Informationen gibt es noch nicht.

Wir sind zutiefst bestürzt über diesen Angriff. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber es muss schockieren, dass ein solches Verbrechen in Deutschland und direkt bei unserer Heimatstadt noch möglich ist. Erst letzte Woche haben Nazis in Radevormwald selbst wieder ihre Sprüche hinterlassen und antisemitische Motive waren auch dabei:
„ZOG“ (Zionist Occupied Government) neben dem Davidsstern.

Ob die Täter in Wuppertal sicher Rechtsradikale waren, weiß man noch nicht. Aber die Polizei hat jemanden festgenommen, also wird man es vielleicht bald erfahren.

Kritisch ist natürlich auch, dass jetzt der Antisemitismus, also der Hass gegen alle „Juden“ (einige meinen ja, die Juden wären eine „Rasse“), sich jetzt mit der Kritik am Staat Israel und seinen Angriffen auf Palästina / Gaza vermischt und das Menschen den Krieg im Nahen Osten als Entschuldigung benutzen könnten, um Juden und ihre Symbole anzugreifen.

Deswegen ist es auch wichtig, dass wir uns hier nicht von den Menschen jüdischen Glaubens weg drängen lassen. Um 17 Uhr findet heute in der Gemarker Straße in Wuppertal eine Kundgebung statt, auf der man seine Solidarität mit den Menschen zeigen kann, gegen die sich der Angriff richtete. Hier gibt es einen Aufruf aus Wuppertal:

Wuppertaler Bündnisse rufen auf:

Gestern Nacht gab es einen Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge!
Wir wollen uns mit den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde solidarisieren und treffen uns zu einer Kundgebung heute um 17:00 Uhr vor der Barmer Synagoge (Gemarkerstr).

Solidarität mit der jüdischen Kultusgemeinde!
Kampf gegen jeden Antisemitismus!

Bitte weitersagen und hinkommen!!!