Selbst Oberbürgermeister Jung war kurzfristig erschienen und auch die Polizei war kooperativ, obwohl die Kundgebung kurzfristig auf Grund der Ereignisse organisiert war. Ungefähr 250 Menschen hatten sich laut Einschätzung der Beamten versammelt und mit Transparenten und Fahnen ihrer Solidarität Ausdruck verliehen.
Unter den Teilnehmern waren auch viele junge Menschen, vielleicht sogar die Mehrheit. Über die Grenzen der Parteien, Interessenverbände und unter allen Einzelpersonen war die aufrichtige Empörung spürbar, mit der die Menschen auf diesen feigen Angriff reagierten. Im Anschluss an die eigentliche Kundgebung veranstaltete ein Teil der Teilnehmer noch einen spontanen Aufmarsch, bei dem sie Antifa-Parolen skandierend über den Alten Markt hin zur Schwebebahnstation zogen. Die dynamische Aktion fand einiges an Beachtung und so wurden auch Menschen einbezogen, die vorher vielleicht noch nicht einmal bemerkt hatten, was in der letzten Nacht passiert war.
Wuppertal war, gerade jetzt, zum Glück der einzige Fall, in dem eine Synagoge in Deutschland angegriffen wurde – aber gerade unsere Nachbarstadt Wuppertal. Alle, die zur Kundgebung gekommen waren waren sich auch einig: So etwas darf nicht passieren. Der Antisemitismus in Deutschland hat zum Holocaust geführt und das dürfen wir nicht vergessen. Dabei geht es nicht um Schuld, es geht darum, dass so etwas nicht noch einmal passieren darf. Nie wieder.